In alltagsweltlichen Vorstellungen ist ein Philosoph häufig ein weltfremder Sonderling, dessen abgehobene Überlegungen keinerlei Bezug zu „normalen“ Menschen und deren Lebensproblemen hätten. Dass dieses irrtümliche Bild so weit verbreitet ist, hat zahlreiche Gründe, darunter wohl nicht zuletzt ein verbreitetes Misstrauen gegen alle Tätigkeiten, die sich nicht in die herrschende gesellschaftliche Zweckrationalität einfügen lassen.
Fest steht, dass es nicht möglich ist, in einigen wenigen Sätzen zu beschreiben, was den „Kern“ von Philosophie ausmacht. Gleichwohl lässt sich eine Reihe von Merkmalen herausarbeiten, die den meisten, wenn nicht gar allen vorliegenden Auffassungen von Philosophie zukommen dürfte. Diesen übergreifenden Gemeinsamkeiten versucht der Vortrag nachzugehen. Dabei will er zugleich zeigen, wie Philosophie nicht nur von theoretischem, sondern auch von einem höchst praktischen Interesse sein kann.
Dr. Manuel Rühle, Philosoph und Erziehungswissenschaftler