Im Februar 2024 ist der Bildhauer Werner Mally zu Gast im Katharina-von-Bora-Haus in Berg. Er zeigt eine Arbeit mit dem Titel „Lempp’scher Kreis“. Die Präsentation findet am Aschermittwoch, 14. Februar, um 19.30 Uhr im Katharina-von-Bora-Haus, Fischackerweg 10, in Berg statt. Danach ist das Kunstwerk einen Monat lang zu den Öffnungszeiten des Pfarrbüros am Montag, Dienstag und Freitag von 9 bis 12 Uhr zu besichtigen.
Die Skulptur entstand im Jahr 2009, als die Schwabinger Kreuzkirchengemeinde ihrem Gemeindesaal, ursprünglich eine in der Nachkriegszeit errichtete Notkirche, den Namen „Albert-Lempp-Saal“ gab, und Mally, selbst Mitglied der Kreuzkirchengemeinde, sich mit dem Namensgeber und seinem mutigen Wirken während der NS-Zeit beschäftigte. Der evangelische Verleger und Buchhändler Albert Lempp war im Frühjahr 1943 an der Entstehung der Osterbotschaft Münchner Laien beteiligt, die zu den mutigsten Zeugnissen evangelischer Christen gegen die Judenverfolgung der Nationalsozialisten gehört. Die Skulptur mit dem Titel „Lempp’scher Kreis“ soll zu seinem 140. Geburtstag an Albert Lempp erinnern. Im Jahr 2024 ist sie auf erschreckende Weise wieder aktuell geworden.
Werner Mally wurde 1955 in Karlsbad in der Tschechoslowakei geboren. Seit 1966 lebt er in der Bundesrepublik Deutschland. Er studierte Grafikdesign an der Fachhochschule München und anschließend Bildhauerei an den Akademien in München und Wien. 1990 wurde er mit dem Debütantenpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und 1999 mit dem Kunstpreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ausgezeichnet. Er gestaltete zahlreiche sakrale Räume, unter anderem in Klinikgebäuden, und schuf verschiedene Gedenkskulpturen. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen und befinden sich in öffentlichen wie privaten Sammlungen. Seit 2009 entstehen filigrane Skulpturen aus den zerschnittenen Sitzschalen des Stuhls 3107, einem Designklassiker von Arne Jacobsen aus den 1950er Jahren. Auch der „Lempp’sche Kreis“, eine dynamische runde Form, die innige Verbindung ebenso wie größtmögliche Offenheit symbolisiert, entstand aus einer solchen Sitzschale.
Dazu gibt es wie immer Brot, Wein und einen Text.