„Doktor Faustus“ zwischen Beethoven und Schönberg, Intoxikation und Illumination
Ein szenisches Konzert
Hans- Joachim Mattke Text, Regie und Darsteller
Wenzel Gummer Musiker und Darsteller
Seit der Jahrhundertwende um 1900 bis hin zur totalen Katastrophe am Ende des zweiten Weltkrieges zeigten sich Signaturen, die uns heute wieder bedrängen: die Anfälligkeit für autokratische, totalitäre Tendenzen und faschistische Denk- und Handlungsstrukturen sowie unverhohlener Rassismus.
Wenige Romane der Weltliteratur zeigen das oben erwähnte komplexe Gefüge seiner und zugleich unserer Zeit schonungsloser als der „Doktor Faustus“ von Thomas Mann – am Beispiel des Musikers Adrian Leverkühn.
Der Theaterabend ist vielfältig: Spannende Dialoge der Akteure in verschiedenen Rollen, die ohne jede Vorkenntnis zu Thomas Mann erlebbar sind. Der musikalische Spannungsbogen geht von Beethovens legendärer Klaviersonate opus 111 in c-Moll bis zu Schönbergs Suite für Klavier opus 25. Beide Werke werden im Kontext der Teufelsverschreibungsgeschichte vorgetragen – und vertiefen das Texterlebnis.
Thomas Mann meinte, das Ganze (…) spiele in Deutschland von gestern und heute. Das „heute“ wirkt fort – auch ein Lebensalter nach Erscheinen des Werkes.