Anlässlich des 150. Geburtstages von Thomas Mann
Thomas Mann und Beethoven – Eine Spurensuche im Doktor Faustus
Im Herbst 1947 erschien Thomas Manns wohl umstrittenster und meistinterpretierter Roman „Doktor Faustus“ in der Stockholmer Gesamtausgabe seiner Werke. „Doktor Faustus“, über den inzwischen weit über tausend Bücher und Aufsätze geschrieben sind, ist als der Musikroman schlechthin heute gegenwärtiger denn je.
Eine seiner musikalischen Leitfiguren aber ist Beethoven. Wie „Dr. Fausti Weheklag“, das letzte Werk von Adrian Leverkühn, dem Protagonisten des Romans, eine Auseinandersetzung mit Beethovens Neunter Symphonie darstellt, so sind Wendell Kretzschmars Beethoven-Vorträge im Hause der „Gemeinnützigen Tätigkeit“ im Adrian Leverkühns Heimatstadt Kaisersaschern eine der wichtigsten Etappen in seinem musikalischen Bildungsgang. Den Höhepunkt dieser Vorträge bildet derjenige über die Klaviersonate op. 111 mit der musikalischen und verbalen Nachzeichnung des zweiten Satzes: der Arietta und ihrer Variationen. Die Sonaten op. 110 und 111 werden auch in diesem Gesprächskonzert von Dieter Borchmeyer und Amadeus Wiesensee zu hören sein, sekundiert von Auszügen und Erläuterungen aus und zum “Doktor Faustus”.
PROF. DR. DR. H. C. DIETER BORCHMEYER
Dieter Borchmeyer war 1982-1988 Professor für Theaterwissenschaft an der Universität München,1988-2006 Ordinarius für Neueredeutsche Literatur und Theaterwissenschaft an der UniversitätHeidelberg, seit 2007 ist er Honorarprofessor für Neuere deutsche Literatur an derUniversität Graz. Von 2004 bis 2013 war er Präsident der BayerischenAkademie der Schönen Künste und Stiftungsratsvorsitzender der Ernst von Siemens-Musikstiftung. Sein hauptsächliches Arbeitsfeldist die deutsche Literatur vom18. bis 20. Jahrhundert und das Musiktheater, mit dem Schwer-punkt auf Goethe, Schiller, Mozart, Richard Wagner und Thomas Mann. Zahlreiche Preise und Ehrungen würdigten sein Schaffen, u,a,die Goldene Medaille der Goethe-Gesellschaft Weimar und der Bayerische Verdienstorden. 2022 erschien seine umfassende Monographie „Thomas Mann – Werk und Zeit“, eine einzigartige Darstellung des dichterischen und essayistischen Werks des Nobelpreisträgers.
AMADEUS WIESENSEE, gilt als einer der derzeit aufregendsten und talentiertesten jungen Pianisten. Er gewann bei nationalen und internationalen Wettbewerben, u. a. beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert, ist u.a Träger des Bayerischen Kunstförderpreises. Als Solist sowie Liedpartner gastiert er auf vielen erstrangigen nationalen und internationalen Bühnen und Musikfestivals.
v. links: D. Borchmeyer, A. Wiesensee ( Foto: privat)