Philosophie im Schloss: Heinrich Heine „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“ - Teil II

Philosophie im Schloss: Heinrich Heine

Philosophie im Schloss – eine neue Reihe des Kulturverein Berg mit Beate Himmelstoß, Philosophin und  BR Sprecherin und Gästen.

In der Reihe Philosophie im Schloss werden philosophische Schlüsseltexte vorgetragen und erläutert, zwischendurch werden auch Referenten eingeladen. Allen geistig Interessierten soll hier ein Forum der Anregung und des Austauschs geboten werden. Dabei soll ein Bezug zur heutigen Lebensrealität hergestellt, aber eine konkrete politische Polarisierung vermieden werden. Ausgangspunkt ist immer ein Vortrag oder eine Lesung, nach einer kurzen Erfrischungspause können wir darüber ins Gespräch kommen.

Ort: Ratstrinkstube im EG von Schloss Kempfenhausen

Zu Beginn folgen wir an zwei Abenden mit Beate Himmelstoß den Spuren Heinrich Heines, der für französische Zeitungen die deutsche Denkart erläutert hat, durch die deutsche Geistesgeschichte. Heine führt uns auf verständliche und vergnügliche Weise von den Waldgeistern über Martin Luther und Gottfried Leibniz bis hin zu seinem Zeitgenossen Hegel.

Lesung aus: Heinrich Heine „Zur Geschichte von Religion und Philosophie in Deutschland“ (1833/34)                                                     (Reclam Universalbibliothek Nr. 2254)

Mittwoch, 17. 04. 2024, 19:30 Uhr: Naturmystik und christliches Mittelalter, Luther bis Leibniz

Mittwoch, 15. 05. 2024, 19:30 Uhr: Aufklärung, Idealismus, Romantik – Lessing bis Hegel

Diese populär geschriebene Geistesgeschichte Deutschlands, eine Zusammenführung einer Reihe von Essays über die Deutschen für Pariser Zeitschriften, entstand im Pariser Exil. Von den germanischen Mythen, dem Glauben an Geister, Hexen und Dämonen über Luther und die Geistesfreiheit mithilfe einer einheitlichen deutschen Sprache bis hin zur Kants und Lessings Entwurf einer Gesellschaft freier verantwortungsbewußter Individuen und der Hegelschen Bewußtseinsphilosophie nimmt uns Heine mit auf eine ironisch-vergnügliche Reise durch die Geschichte „typisch deutschen“ Denkens und Glaubens. Heine wollte nicht nur dem Deutschlandbild der Madame de Stael etwas entgegensetzen, sondern vor allem auch die Grundlagen der deutschen Freiheitsphilosophie verständlich darstellen, um ihre Verbreitung zu begünstigen. Obwohl er die französische Revolution begrüßte, war er kein Anhänger einer gewaltsamen Herbeiführung einer Herrschaft der Arbeiterklasse, er fürchtete, die ungebildeten Menschen würden in seinen Gedichten und anderen geistigen Erzeugnissen ihre „Salatköpfe einwickeln“.

In zwei Teilen wird das Buch in einer auszugsweisen Lesung vorgestellt. Dieser Überblick Heines soll die Grundlage bilden für eine vertiefte Beschäftigung mit der Philosophie seiner Zeit, die eine freie Bürgergesellschaft zum Ziel hatte.