Dass der Musterbruch zum Lebensweg von Cornelia Hesse gehört, zeigt ein Blick in ihre Vita. Ihre Bilderbuchlaufbahn als Juristin tauschte sie mutig gegen den Sprung in die Kunst. Auch ihr Kunstschaffen steht unter diesem Vorzeichen: Egal ob dreidimensionale Objekte oder zweidimensionale Werke – ihre Arbeitsweise ist in jedem Fall experimentell: sie nutzt unkonventionelle Material- und Technikkombinationen, zeichnet mit Bleistift und der Spraydose, trägt Farben wie hier auf Acrylglas auf und wäscht sie wieder ab. So entstehen durchlässige bisweilen skizzenhaft anmutende Arbeiten, deren Kraft und eigene Schönheit sich gerade im Nichtperfekten entfaltet. „Muster sind verlockend, aber erst wenn man sie durchbricht, eröffnen sich neue Möglichkeiten”, sagt Cornelia Hesse.